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Zukunft Sektorenkopplung: Was heißt das eigentlich?

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Photovoltaik-Wissen
Aktualisiert am 01. März 2024
7 Min. Lesezeit
Aliza Williams
Aliza Williams

Photovoltaik, Wärmepumpe und E-Mobilität sind alle Teil eines Ganzen. Sektorenkopplung bezeichnet die Vernetzung zwischen verschiedenen Verbrauchs-Sektoren in den erneuerbaren Energien. Sie ist unabdingbar, um den CO2-Ausstoß in Deutschland zu verringern und erneuerbare Energien maximal effizient zu nutzen. Aber: Was bedeutet „Sektorenkopplung“ eigentlich? 

In diesem Ratgeber verschaffen wir dir einen Überblick über diesen essenziellen Baustein der Energiewende.

Was heißt „Sektorenkopplung“?

Es gibt viele Sichtweisen auf die Sektorenkopplung, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) hier zusammengetragen hat. Für diesen Ratgeber definieren wir die Sektorenkopplung folgendermaßen:

Sektorenkopplung ist die ganzheitliche Verknüpfung verschiedener Energiesektoren und Verbraucher durch erneuerbare Energien. 

Das bedeutet, dass du die einzelnen Systeme nicht separat angehst, sondern als Teil eines vollumfänglichen Energiekonzeptes im Zeichen der Energiewende siehst: von der Photovoltaik auf dem Dach und dem Speicher im Keller über die Heizung und Warmwasser via Wärmepumpe und Heizstab bis zur Wallbox für das E-Auto. Ein Energiemanagementsystem, das die Energienutzung verwaltet und optimiert, rundet das Sektorenkopplungs-Paket ab.

Die Sektorenkopplung bietet viele Vorteile. Sowohl für die Endkunden*innen…

  • Sie ermöglicht hohe Einsparpotenziale, indem sie den Eigenverbrauch beim Solarstrom maximiert.
  • Sie erhöht den Autarkiegrad eines Haushalts deutlich und macht ihn unabhängiger von einem zusehends unbeständigeren Energiemarkt.

… als auch für die Gesellschaft als Ganzes:

  • Jede kWh aus erneuerbaren Quellen spart CO2 und verlangsamt so den Klimawandel.
  • Erhöhter Eigenverbrauch schont die Netze und spart öffentliche Mittel beim Netzausbau.

Diese Vorteile sind bei vollumfänglicher Sektorenkopplung am größten, wenn ein Haushalt die Energie der eigenen PV-Anlage für Strom, Wärme und Mobilität nutzt. Aber schon die Verknüpfung einzelner Energiesektoren, beispielsweise durch eine solarbetriebene Wärmepumpe, hat erheblichen Einfluss auf die Energieeffizienz. 

Die Energiewende zu Hause – wie Haushalte Energie nutzen (können)

Die Haushalte in Deutschland verbrauchten nach Zahlen des Bundesumweltamtes 2022 knapp 678 TWh Energie – etwa so viel wie die gesamte Industrie. Dieser Energieverbrauch teilte sich folgendermaßen auf:

Der Löwenanteil an Energie geht also in die Klim

Der Löwenanteil an Energie geht also in die Klimatisierung. In Deutschland nutzen wir dafür vor allem fossile Energieträger wie Erdgas und Erdöl. An diesem Punkt setzt die Sektorenkopplung an: Wenn Strom aus erneuerbaren Energien Heizenergie erzeugt, sinkt der Anteil von CO2-intensiven Energieträgern im Energiemix. Das geht am einfachsten, indem du zusätzlich zur Photovoltaik-Anlage auf dem Dach direkt eine Wärmepumpe oder einen Heizstab installierst. So nutzt der Haushalt – zusammen mit einem Stromspeicher für überschüssige Energie – mehr PV-Strom selbst. Dadurch spart er den Strom, den er statt aus dem Netz aus der eigenen Solaranlage bezieht, und reduziert den Gas- bzw. Ölverbrauch auf 0.

Mehr eigenen Strom zu nutzen hat zusätzlich den Vorteil, dass weniger Netzentgelte fällig werden. Zusammen mit dem Rollout von Smart Metern und dynamischen Stromtarifen ab 2025 ergibt das viele Möglichkeiten, Kosten zu sparen.

Im nächsten Teil demonstrieren wir die Effizienz eines sektorengekoppelten Hauses an einem konkreten Beispiel.

Sektorenkopplung in Zahlen

Für unser Beispiel nehmen wir ein durchschnittliches Einfamilienhaus in Deutschland an. Der 4-Personen-Haushalt verbraucht 4.000 kWh Energie im Jahr. Die bestehende Solaranlage auf dem Dach liefert 10 kWp, der Speicher hat eine Kapazität von 8 kWh. In diesem Szenario gibt es keine Sektorenkopplung: Der Haushalt nutzt die elektrische Energie nur für den Haushaltsstrom. Fast 65 % des Stroms aus den Solarmodulen gehen ins Netz, die Gasheizung erzeugt weiter CO2.

Jetzt nehmen wir an, dass du in dieses Haus eine Wärmepumpe einbaust und eine Wallbox für ein E-Auto installierst. So verknüpfst du die Sektoren „Wärme“ und „Mobilität“ mit dem Stromsektor und erhöhst die Eigenverbrauchsquote deutlich auf über 50 %. Wenn du zusätzlich einen Heizstab installierst, der über Strom die Warmwassererzeugung übernimmt, lässt sich dieser Wert noch weiter steigern.

Falls dein*e Kunde*in anders als unser Beispielhaushalt noch keine Photovoltaik auf dem Dach hat, ermittelst du mit dem Memodo Autarkierechner schnell und einfach die wichtigsten Kennzahlen für die Anlage.

Immer mitgedacht: Sektorenkopplung & du

Wenn du eine Neuinstallation planst, solltest du die Sektorenkopplung immer mitdenken – selbst, wenn du erst einmal nur eine Wallbox oder eine Photovoltaik-Anlage installierst. Denn wenn du andere Sektoren direkt mit in die Planung einbeziehst, stellst du sicher, dass du später noch andere Verbraucher wie z.B. eine Wärmepumpe nachrüsten kannst. Dabei solltest du vor allem zwei Aspekte beachten: Die Kapazität und die Kompatibilität.

Bei der Kapazität geht es einmal um die Leistung, zum anderen auch um die physischen Gegebenheiten vor Ort:

  • Liefert die PV-Anlage genug Leistung, um Verbraucher zu unterstützen, die später dazukommen?
  • Bietet das Haus genug Platz, um die Module und den Speicher zu erweitern bzw. neue Verbraucher (z.B. Wallbox oder Wärmepumpe) zu installieren?

Dann musst du die richtigen Komponenten auswählen. Beim Zusammenstellen solltest du genau beachten, dass die unterschiedlichen Bestandteile gut miteinander kooperieren, damit das System die Energie möglichst smart nutzt. Hier gibt es zwei Wege:

Die Systemlösung:

  • Einige Hersteller bieten Systemlösungen an. Das bedeutet, dass die meisten oder alle Komponenten eines Systems von einem Hersteller kommen. 
  • Dabei ist die Kompatibilität werksseitig gegeben.

Die gemischte Lösung: 

  • Du kannst die Komponenten mehrere Hersteller miteinander kombinieren. Einige Hersteller sind darauf spezialisiert, mit möglichst vielen anderen Systemen zusammenzuarbeiten. 
  • Bei der Auswahl helfen dir die Kompatibilitäts-Listen von Memodo.
  • Hier kann ein (Home) Energiemanagementsystem ((H)EMS) sehr nützlich sein.

Smartes Energiemanagement @ Memodo

Für Systeme, in denen du Komponenten verschiedener Hersteller mischst, gibt es herstellerunabhängige Energiemanagementsysteme. Diese steuern die einzelnen Verbraucher smart. Man kann sagen: Wenn der Wechselrichter das Herz des Systems ist, ist das (H)EMS sein Gehirn. Dieser Vergleich aktueller Energiemanagementsysteme gibt dir einen detaillierten Überblick: Energiemanagementsysteme bei Memodo.

Fazit

Wer sich mit erneuerbaren Energien beschäftigt, kommt an der Sektorenkopplung nicht vorbei. Bei steigenden Energiepreisen für Strom und Heizung wird es immer wichtiger, den selbst erzeugten Strom möglichst effizient zu nutzen. Die Sektorenkopplung ist für die nachhaltige Energiewende unverzichtbar.

Zusammenfassung

  • Die Sektorenkopplung ist essenziell für die Energiewende. Sie verbindet Photovoltaik, Wärmepumpen und E-Mobilität zu einem effizienten Ganzen.
  • Die Sektorenkopplung erhöht den Autarkiegrad eines Haushalts deutlich und spart Kosten, Energie und CO2. 
  • Bei der Systemplanung musst du die Sektorenkopplung mit einbeziehen. Dabei ist es wichtig, auf kompatible Komponenten zu achten. Memodo gibt dir die Werkzeuge dafür.

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