• Suche
  • Events
  • Benachrichtigungen
  • Favoriten
  • Konto
  • Warenkorb

Was? Warum? Und wie handeln? Die aktuelle PV-Marktsituation

PV-Marktsituation
Photovoltaik-Wissen
Aktualisiert am 14. April 2022
4 Min. Lesezeit
Tamara Dettling
Tamara Dettling

Im Moment steht die Welt Kopf. Zu den größten Herausforderungen zählen aktuell die Rohstoffknappheit, gestörte Lieferketten und steigende Preise. Was steckt dahinter? Und wie sehen Lösungen aus?

Was ist aktuell los?

Für Solarmodule, Stromspeicher, Montagesysteme, PV-Zubehör und viele andere Produkte steigen die Preise gerade deutlich. Viele Komponenten sind sehr knapp. Gleichzeitig boomt die Nachfrage nach PV-Anlagen wie nie zuvor. Dazu sind Lieferverschiebungen und gestörte Lieferketten an der Tagesordnung. Die Lage wirkt insgesamt sehr undurchsichtig, schwer planbar und kann sich innerhalb von Stunden um 180 Grad drehen.

Warum ist das so?

Für die aktuelle Lage sind mehrere Faktoren verantwortlich. Eine Sache allein wäre vermutlich noch kein Grund zur Beunruhigung, alle gleichzeitig führen jedoch zur Situation, in der wir uns derzeit befinden:

Schwierige Komponentenverfügbarkeiten und Materialengpässe. Vor allem bei der Produktion von Halbleitern, Netzwerkkomponenten und Chips gibt es seit längerer Zeit erhebliche Engpässe. Die Folgen sind steigende Preise und teilweise sehr kurzfristige Verknappungen. Im Rennen um die verfügbaren Mengen konkurrieren die Hersteller aus der PV-Branche mit der Automobilbranche und vielen weiteren Großindustrien.

Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei. Zwar fallen hierzulande aktuell viele Corona-Regeln, trotzdem entstehen immer wieder Hotspots. Es befinden sich derzeit deutlich mehr Menschen im Krankenstand als üblich. Das wirkt sich auf die Logistikabläufe bei Speditionen, Häfen und Transportgesellschaften aus. In China reagiert die Regierung mit strengen Lockdowns auf hohe Inzidenzzahlen. Produktionen und Häfen stehen dann teilweise komplett still. Lieferketten geraten so enorm unter Spannung. Lieferverschiebungen stehen auf der Tagesordnung.

Der Klimawandel schreitet voran. Die Folgen daraus waren letztes Jahr auch in unseren Breitengraden so deutlich spürbar wie nie – denken wir nur an das Ahrtal. Auch der am 05.04. veröffentlichte Bericht des Weltklimarates IPCC drängt zu stärkerem Handeln. Die deutsche Bundesregierung setzte in ihrem Koalitionsvertrag deutliche Ziele: 20 GW PV-Ausbau jährlich bis 2030, 50 % klimaneutral erzeugte Wärme und mindestens 15 Millionen E-Autos. Das erste Maßnahmenpaket dafür soll an Ostern kommen und wird die Nachfrage weiter ankurbeln.

Steigende Energiepreise. Auch der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland haben einen direkten Einfluss. Große Mengen an Erzeugnissen aus Aluminium sowie Nickel und Kupfer kommen aus Russland in die EU. Dazu bezieht Deutschland Erdgas zu 55 %, Kohle zu 50 % und Öl zu 35 % aus Russland. Die Preise für Gas und Öl schnellen gerade in die Höhe. Die erneuerbaren Energien als Ausweg rücken noch stärker ins Licht der Öffentlichkeit. Das wirkt deutlich auf die Nachfrage.

Wie kannst du damit umgehen?

Die Lage ist angespannt, aber nicht aussichtslos. Wir empfehlen dir:

  • Überdenke dein Portfolio und stelle dich gegebenenfalls breiter auf.
  • Sei immer offen für verfügbare Alternativen und lasse dir auch ein Fenster dafür in deinen Angeboten offen.
  • Baue kleine Lagerbestände für wichtige Komponenten auf.
  • Plane und bestelle deine Mengen früh und kalkuliere längere Lieferzeiten und kurzfristige Lieferverschiebungen mit ein.
  • Rechne Preissteigerungen mit ein.
  • Installiere in Bauabschnitten und stelle diese in Rechnung.
  • Informiere deine Kunden regelmäßig über den Projektstand.

Diese herausfordernde Situation wird noch länger anhalten – ein Ende kann aktuell nicht abgeschätzt werden. Auch wenn die aktuelle Situation schmerzt und einige Prozesse nicht so laufen wie gewohnt, ist das auch ein Zeichen dafür, dass sich in Sachen Energiewende endlich mehr bewegt. Wir und unsere Partner versuchen die Situation zu entschärfen, indem wir so viel Waren wie möglich verfügbar halten. Dafür haben wir schon für 2022 so viel Waren bestellt wie noch nie.

Außerdem planen wir jetzt schon für 2023. Ein enger Austausch zu unseren Partnern und bald 30.000 m2 Lagerfläche unterstützen uns dabei. Gleichzeitig brauchen wir mehr Lösungen und Maßnahmen aus der Politik, um Lieferketten zu stabilisieren und lokale Produktionen zu fördern.

Zusammengefasst:

  • Preissteigerungen, Lieferverschiebungen und eine boomende Nachfrage dominieren den Markt
  • Die Folgen der Corona-Pandemie, Rohstoffknappheit, die Maßnahmen gegen den Klimawandel und der Ukraine-Krieg sind Gründe dafür
  • Unsere Lösungsvorschläge: Bleibe flexibel, plane Preissteigerungen mit ein und halte dir die wichtigsten Artikel auf Vorrat
Das könnte dich auch interessieren
Benachrichtigungen werden geladen ...
Benachrichtigungen
    Unerwarteter Fehler.
    Cookies @ Memodo, damit dir dein Besuch bei Memodo besonders gut schmeckt.

    Weitere Informationen