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Was ist eigentlich Mieterstrom?

Was ist eigentlich Mieterstrom?
Aktualisiert am 10. Oktober 2017
3 Min. Lesezeit
Natalie Neudert
Natalie Neudert

Seit Juli dieses Jahres ist die Förderung von Mieterstrom Teil des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Aber wofür steht Mieterstrom? Und was bringt es dir, wenn du ihn beziehst oder anbietest?

Das steckt hinter dem Mieterstrom-Modell

Mieterstrom bedeutet, dass du dich als Bewohner eines Mehrfamilienhauses durch Energie versorgen kannst, die direkt in deinem Gebäude erzeugt wird. So soll die Energiewende endlich dahin kommen, wo die meisten Menschen leben: In die Hausgemeinschaften der Städte und ihr Meer an Dächern mit Potenzial für günstigen, sauberen Solarstrom.

Bislang kam das EEG vor allem Eigenheimbesitzern und Gewerbetreibenden zugute. Für Mietshäuser dagegen rechnete sich die Installation einer Solaranlage oft nicht, da die Aufwandskosten zu groß und die Rendite zu gering waren. Abhilfe verspricht das neue Gesetz der Bundesregierung.

Warum sich Mieterstrom lohnt

Als Vermieter hast du jetzt Anspruch auf gesetzliche Förderung, wenn du deinen Mietern Direktstrom aus einer Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach bereitstellst. Die Höhe dieses Mieterstromzuschlags liegt zwischen 2,2 und 3,8 Cent pro Kilowattstunde – je nach Größe deiner PV-Anlage. Überschüssige Energie – also Strom, den die Bewohner des Hauses gerade nicht brauchen – wird ins öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhältst du eine Einspeisevergütung nach dem EEG.

Folgende Punkte solltest du als Anlagenbetreiber beachten: Deine Solaranlage darf eine Leistung von maximal 100 Kilowatt nicht überschreiten. Und: Sie muss sich im oder auf dem gleichen Gebäude wie deine Endverbraucher befinden. Wenn du diese Kriterien erfüllst, bietet dir das Mieterstrom-Modell lukrative Aussichten und steigert den Wert deiner Immobilie.

Doch auch als Verbraucher profitierst du, wenn du zu einer Mieterstrom-Gemeinschaft gehörst. Indem du einen Großteil deines Stroms ohne Umwege über das öffentliche Netz beziehst, fallen zusätzliche Kosten für Umlagen, Abgaben, Konzessionen und Entgelte weg. Fazit: Dein Strom ist deutlich günstiger und beträgt maximal 90 Prozent des örtlichen Grundversorgertarifs.

Die Entscheidung liegt letztlich aber bei dir: Das Gesetz garantiert dir freie Wahl bei der Bestimmung deines Stromanbieters. Das heißt konkret: Wenn dir die Preise deines Vermieters zu hoch erscheinen, musst du gar keinen Mieterstromvertrag abschließen oder kannst kündigen und zu einem anderen Anbieter wechseln.

Wie Mieterstrom funktioniert

Mieterstrom basiert auf einer Kooperation zwischen Mietern, Vermieter und einem Stromanbieter. Als Vermieter kümmerst du dich um die lokale Produktion des Stroms in deinem Haus. Ein besonders hohes Nutzungspotenzial erzielst du, wenn du deine Photovoltaik-Anlage mit einem Stromspeicher kombinierst. Auch ein Blockheizkraftwerk im Keller kann die Mieter mit Wärme und Strom versorgen. Förderansprüche für Blockheizkraftwerke hast du allerdings nicht. Dein Anbieter nimmt dir den Mieterstrom ab und verkauft ihn dann an die Bewohner weiter.

Eine komplette Vollversorgung durch lokal produzierte Energie kann Mieterstrom nicht leisten. Das bedeutet, dass du als Mieter bei Bedarf auf zusätzlichen Strom aus dem Netz zurückgreifst. Die Lücke zwischen direkt erzeugter Energie von deinem Hausdach und sogenanntem Reststrom schließt dein verantwortlicher Stromanbieter. Da aber nur dein Reststrom über das öffentliche Netz ins Haus fließt, sparst du dir als Mieter Energiekosten und als Vermieter Mietnebenkosten. Kurz gesagt: Es funktioniert wie eine Strompreisbremse, die sich für beide Seiten rentiert.

So bekommst du Mieterstrom

Du willst es anpacken? Memodo und Polarstern helfen dir dabei! Unser Partner Polarstern ist Experte für Mieterstrom-Projekte und unterstützt dich bei der Planung, Finanzierung und Umsetzung. Mehr erfährst du in dem Video!

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