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Überspannungsschutz-Pflicht für Solaranlagen ab dem 14.12.2018

Überspannungsschutz-Pflicht für Solaranlagen
Photovoltaik-Wissen
Aktualisiert am 09. August 2018
6 Min. Lesezeit
Magdalena Forchhammer
Magdalena Forchhammer

Der Einbau eines Überspannungsschutzes in PV-Anlagen ist seit 01.10.2016 durch die VDE Normen 0100-443 und 0100-534 gefordert. Neu: Zum 14.12.2018 endet nun die Übergangsfrist und die Normen sind verpflichtend. Dies gilt bei PV-Neuanlagen ebenso wie bei Umbauten und Erweiterungen von Solaranlagen. Damit du weißt, was zukünftig zu tun ist berät Memodo wie gewohnt bei der Planung und steht bei der Auswahl der richtigen Komponenten zur Seite.

Überspannungsschutz = Schutz der Solaranlage vor Überspannung

Überspannungsschutz für eine Solaranlage samt Batteriespeicher bedeutet in erster Linie Sicherheit für die Investition. Damit sind nicht die oft verwechselten Fangstangen eines äußeren Blitzschutzes gemeint, die manche Häuser verunstalten. Wir sprechen von aktiven Bauteilen, die alle elektrischen Geräte im Haus inklusive der Photovoltaikanlage vor schädlichen Überspannungen schützen. Auch wenn ein Blitz nicht direkt einschlägt können sich durch dessen Magnetfeld sehr hohe Spannungsspitzen einkoppeln. Die Elektronik in vielen Geräten inklusive den Wechselrichtern reagiert hier sehr empfindlich. Darum werden Schutzgeräte in alle Leitungen, die ins Gebäude kommen, eingesetzt. Dazu zählen vor allem die Solarkabel von den PV-Modulen und der reguläre Anschluss vom Stromnetz. In Zeiten von Klimaerwärmung und zunehmenden Unwettern keine schlechte Idee für elektronische Geräte.

Änderung in den VDE Normen 0100-443 und 0100-534

Anhand der VDE Normen 0100-443 und 0100-543 ergeben sich die Vorgaben wie seit dem 01.10.2016 der Überspannungsschutz bei Neu-und Nachrüstanlagen im Bereich Photovoltaik umzusetzen ist. Die seitdem laufende Übergangsfrist endet regulär am 01.10.2018, wurde jedoch auf den 14.12.2018 verlängert. Ab diesen Zeitpunkt ist die Umsetzung dann klare Pflicht. Für viele Installateure ist das Thema Blitz- und Überspannungsschutz ein Buch mit 7 Siegeln. Man hat davon gehört, weiß warum es in etwa geht und solange man nicht muss, lässt man es dabei. Seit Jahren sind wir bemüht unseren Kunden die Vorteile eines Überspannungsschutzes näher zu bringen. Vor allem bei den Investitionssummen von Speichersystemen sollte dieses Quäntchen Schutz schon drin sein. Wir begrüßen die längst überfällige Anpassung und Verpflichtung der Normen für unsere Branche. Gemessen an den Kosten für Solarmodule, Wechselrichter, Speichersystem und Installation machen die schützenden Bauteile nur einen Bruchteil aus. Der zusätzliche Installationsaufwand ist zudem auch sehr überschaubar. Der Nutzen (fast) unschätzbar.

Update vom 17.12.2018: Ende der Übergangsfrist - Stichtag 14.12.2018

Still und heimlich lief nun zum 14.12.2018 die Übergangsfrist für die Einbaupflicht von Blitz-/ Überspannungsschutz aus. Ab sofort müssen gemäß der VDE Normen 0100-443 und 0100-534 bei Neu- und Umbauten passende Ableiter verbaut werden. Wir bei Memodo sind so frei und packen dir die richtigen Artikel für deine Planung bereits in jedem Angebot dazu. Da der Endkunde nun aber auch wissen will welchen Schutz er für sein Geld bekommt bieten wir im Januar für euch Schulungs-Webinare zum Thema Blitz-/ Überspannungsschutz an. Hier erklärt euch ein Spezialist aus dem Hause OBO Bettermann alles über die geltenden Normen und deren praktische Umsetzung.

Anmeldung und Termine findest du in unserem PV-Shop unter Schulungen.

Vorab schon mal die wichtigsten Infos

Bei Gebäuden mit äußerem Blitzschutz (Fangstangen am First und Ableitung an den Gebäudeecken) ist auch ein entsprechender innerer Blitzschutz (Blitzschutzpotentialausgleich) notwendig. Dieses Bauteil vom Typ I ist meist für den bestehenden Netzanschluss (AC) schon vorhanden. Bei der Installation einer PV-Anlage auf so einem Gebäude gibt es 2 Varianten bezüglich der Ableiter für die PV-Installation. Stets auf beiden Seiten des Wechselrichters, also AC und DC- Seite.

  • Entweder man hält mit dem Modulfeld und sämtlichen DC-Leitungen den Trennungsabstand (berechneter Schutzabstand gegen Überschlag des Blitzes) zu allen Bauteilen des äußeren Blitzschutzes ein. Dies ist baulich oft schwierig umzusetzen und das Modulfeld wird zwingend recht klein. Hier wäre auf der DC-Seite pro MPP ein Ableiter vom Typ II gefordert und ein Typ II-Ableiter für den AC-Anschluss des Wechelrichters.
  • Oder man integriert das Modulfeld in den äußeren Blitzschutz und kann den Trennungsabstand für die Modulbelegung komplett vernachlässigen. Hierbei muss das Montagesystem an allen Ecken und Kreuzungspunkten mit den Ableiterdrähten verbunden werden. Im Falle eines Blitzeinschlages liegt auf allen Modulen samt Kabeln direktes Blitzpotential an, dies birgt natürlich auch ein erhöhtes Schadensrisiko (inkl. Brandgefahr). Um Schäden am Wechselrichter und an der Hauselektrik zu vermeiden muss hier am Gebäudeeintritt der DC-Leitungen ein Ableiter vom Typ I pro MPP gesetzt werden, auf der AC-Seite des Wechselrichters ebenso ein Typ I Ableiter. Durch die unbegrenzte Dachbelegung ist dies die meistens umgesetzte Variante.

Bei Gebäuden ohne äußeren Blitzschutz sind gemäß VDE 0185-305-3, Beiblatt 5 und TS 50539-12 (keinerlei Fangstangen, meist Privathäuser) sowohl auf der Netzseite (AC) als auch auf der PV-Seite (DC) Ableiter vom Typ II pro MPP Tracker empfohlen. Ist am Netzanschluss bei Bestandsanlagen noch kein Überspannungsableiter Typ 2 verbaut, ist dieser gemäß VDE 0100-443 bei Umbau nachzurüsten (Pflicht). Um Dir und Deinem Kunden im Schadensfall unnötigen Ärger und Stress zu ersparen sprechen wir uns klar für die Empfehlung der TS 50539-12 (Schutz der DC Seite bei Gebäuden ohne äußeren Blitzschutz) aus.

Planungssicherheit mit Memodo

Und genau wie bei allen anderen Fragen zu Technik und Planung stehen wir helfend zur Seite. Wie so oft wirst du feststellen, dass es kein Hexenwerk und durchaus machbar ist. Ebenso leicht werden deine Kunden mit diesen Argumenten zu überzeugen sein ein paar hundert Euro extra für den Schutz Ihres gesamten Hauses samt neuer PV-Anlage zu investieren. Und du als Installateur erfüllst deine Verpflichtung als professioneller Fachhandwerker.

Weitere Informationen
Webseite des VDE

Foto: Federico Rosano

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