• Suche
  • Events
  • Benachrichtigungen
  • Favoriten
  • Konto
  • Warenkorb

Saubere Energie – 9 Tipps für die Reinigung einer PV-Anlage

Tipps zur richtigen Reinigung einer PV-Anlage
Photovoltaik-Wissen
Aktualisiert am 30. Januar 2025
9 Min. Lesezeit
Ruben Bruder
Ruben Bruder

Solarenergie ist eine saubere Sache: Strom aus Photovoltaik erzeugt kein CO2 und verschmutzt die Umwelt nicht. Damit das so bleibt, sollte die Anlage ebenso sauber sein – du solltest die PV-Anlagen deiner Kunden*innen etwa alle 2 Jahre reinigen. In diesem Ratgeber erklären wir dir, worauf du bei der Reinigung einer Solaranlage achten musst, wie du sie optimal vorbereitest und welches Werkzeug du benötigst.  
Wichtiger Hinweis: Dieser Ratgeber richtet sich ausschließlich an geschultes Fachpersonal. Die Reinigung sollte wie jede Arbeit auf dem Dach niemals von ungeschulten Personen durchgeführt werden, da dies zu Schäden an der Anlage oder zu Verletzungen führen kann. 

Warum muss eine Photovoltaik-Anlage gereinigt werden?

Eine professionelle Reinigung ist der erste Schritt zum Repowering und kann den Ertrag einer PV-Anlage um bis zu 5 % erhöhen. PV-Module sind weitgehend selbstreinigend: Ihre Oberflächen sind schmutzabweisend und durch die leicht geneigte Installation waschen Regen und Schnee leichte Verschmutzungen automatisch ab. Trotzdem ist es notwendig, dass du Solaranlagen, für die du zuständig bist, regelmäßig säuberst:
Im Laufe der Zeit sammeln sich auf den Modulen Staub, Pollen, Vogelkot und andere Verschmutzungen an, die die Leistungsfähigkeit der Anlage beeinträchtigen. Auch Verschmutzungen, die auf den ersten Blick geringfügig wirken, können den Ertrag der Anlage deutlich reduzieren: Schon eine verschmutzte Zelle kann dafür sorgen, dass der gesamte String herunterregelt. Die Module müssen also möglichst sauber sein, damit die Photovoltaik-Anlage effizient arbeitet und maximalen Ertrag liefert.  
 

Wie bereitest du die Reinigung der Solaranlage vor?

Vor der eigentlichen Reinigung ist eine gründliche Vorbereitung notwendig. In diesen 4 Wartungsschritten zeigen wir dir, wie du richtig vorgehst: 

1. Zeitpunkt 

Wir empfehlen, die Anlage alle 2 Jahre zu reinigen. Die besten Zeitpunkte dafür sind kurz vor Frühlingsbeginn oder zum Ende des Herbstes. Damit stellst du sicher, dass die Anlage zur Hochertragszeit im Sommer optimal funktioniert. Eine Reinigung früher im Herbst lohnt sich üblicherweise weniger, da der Wind gefallene Blätter noch lange Zeit auf die Module tragen kann.  

Eine Ausnahme sind ausgedehnte Trockenzeiten im Sommer, insbesondere in Regionen mit sandigen Böden: Wenn Regen zu lange ausbleibt, ist es möglich, dass sich in kurzer Zeit viel Staub auf den Modulen sammelt. In solchen Fällen solltest du die Anlagen deiner Kunden*innen auch außerplanmäßig sichten und ggf. reinigen. Dasselbe gilt für Anlagen, in deren Nähe gebaut wird. Baustellen erzeugen viel Staub und Schmutz, den der Regen nicht immer ausreichend abwäscht. 

2. Sichtung: 

Zunächst solltest du die gesamte Solaranlage einer Sichtprüfung unterziehen. Achte dabei auf mögliche Schäden und Problemstellen, die vor der Reinigung behoben werden müssen: 

  • Neigung der Module: Solaranlagen mit einer geringen Neigung von 13 bis 15 Grad oder mehr sollten häufiger gereinigt werden, da sich hier schneller Schmutz ansammeln kann.
  • Gebrochene Ziegel: Defekte Dachziegel unter den Solarmodulen sollten ausgetauscht werden.
  • Erdung: Prüfe, ob die Erdung der Anlage noch ordnungsgemäß funktioniert.
  • Wassereinfluss: Vergewissere dich, dass kein Wasser in Steckkontakte eingedrungen ist, um Kurzschlüsse zu verhindern.
  • Schattenwurf: Stelle sicher, dass keine neuen Schattenquellen, z.B. wachsende Bäume oder Neubauten, die Module beeinträchtigen.
  • Vogelnester und Tierverbiss: Vogelnester und Beschädigungen durch Tiere, etwa durch Nager, können die Anlage in Mitleidenschaft ziehen. Gerade bodenständige Freiflächenanlagen sind durch Tierverbiss gefährdet.
  • Schneedruck- und Hagelschäden: Prüfe die Module auf eventuelle Schäden, die durch extreme Wetterbedingungen verursacht wurden, und behebe diese gegebenenfalls.
  • Defekte Module und Kabel: Achte auf lose Kabel, defekte Module oder andere Auffälligkeiten. 

3. Leistungsprüfung: 

Im nächsten Schritt prüfst du den aktuellen Ertrag der Solaranlage anhand der Aufzeichnungen im Wechselrichter-Portal oder in der App. Vergleiche diesen Wert mit früheren Ergebnissen, um eventuelle Leistungseinbußen festzustellen. Eine Leistungsprüfung vor und nach der Reinigung ist entscheidend, um den Erfolg der Reinigung zu beurteilen und mögliche Schwachstellen zu identifizieren. Weitere Tipps zur Leistungsprüfung findest du in unserem Ratgeber zum Repowering einer PV-Anlage. Zudem solltest du die PV-Anlage während der Reinigung wie bei jeder anderen Wartungsarbeit deaktivieren.  

4. Material: 

Du brauchst zur Anlagenreinigung nur wenig spezielle Ausrüstung. Hierauf solltest du achten: 

  • Destilliertes Wasser (Osmosewasser): Destilliertes Wasser ist weitgehend frei von Salzen, Spurenelementen und Mineralien. Dadurch hinterlässt keine mineralischen Rückstände auf den Modulen. Das ist besonders wichtig, wenn das Leitungswasser der Region sehr hart, also reich an Mineralien und Kalk ist.
  • Reinigungsausrüstung: Das wichtigste Werkzeug für die Reinigung ist eine ausreichend lange Carbon-Teleskopstange. So erreichst du auch schwer zugängliche Stellen, ohne die Module selbst zu betreten. Außerdem solltest du mehrere weiche Bürsten und Schwämme griffbereit haben, um die Module schonend zu säubern.
  • Milde Reinigungsmittel: Üblicherweise reicht es, eine PV-Anlage mit Wasser und Bürste zu reinigen. Wenn du manche Verschmutzungen so nicht entfernen kannst, solltest du darauf achte, möglichst schonende Reinigungsmittel zu verwenden. Aggressive oder scheuernde Materialien können das Glas der Module beschädigen. 
  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Du brauchst für die Reinigung dieselbe Schutzausrüstung wie für die Installation einer PV-Dachanlage. Da du jede Ecke der PV-Anlage erreichen musst und dabei zusätzlich  mit Wasser arbeitest, musst du dich und deine Kolleg*innen entsprechend absichern. 

Wie gehst du bei der Reinigung von PV-Modulen vor?

Du bist nun ausgestattet und hast sichergestellt, dass die Anlage keinen Strom führt – jetzt geht es an unsere Tipps für das Reinigen der PV-Anlage:

5. So reinigst du Solarmodule richtig 

Spüle oder sprühe die Module zuerst mit ausreichend Wasser ab. Der Gartenschlauch ist dafür nicht gut geeignet, weil er kein destilliertes Wasser führt. Bürste die Module anschließend mit einer weichen Bürste ab, um groben Schmutz zu entfernen. Reinige die Module dabei immer von oben nach unten. So fließt das verbrauchte Wasser direkt ab. 

Nutze deine Teleskopstange, um alle Ecken der Anlage zu erreichen, ohne die Module zu betreten. Falls einzelne Module an Ecken oder sehr weit vom Dachfirst entfernt angebracht sind, sichere dich entsprechend ab. 

6. Hartnäckige Verschmutzungen auf Solaranlagen entfernen 

Das erste Mittel, um festen Schmutz wie Tonstaub, Moos oder Vogelkot zu entfernen, ist eine feste Bürste. Wenn ein Fleck sich auch davon nicht beeindrucken lässt, nutzt du ein mildes Reinigungsmittel. Achte darauf, nicht zu viel Kraft aufzuwenden, da das die Module beschädigen kann. Empfehlenswert sind umweltfreundliche Glas- oder Haushaltsreiniger. Wenn sich Kalkflecken auf dem Modul gebildet haben, mische Essig und Osmosewasser im Verhältnis 1:1, um den Kalk zu lösen.

7. Abschluss der Reinigung 

Zuletzt wischst du die Module noch einmal mit einem Schwamm oder einem Mikrofasertuch sauber. Achtung: Wenn du Reinigungsmittel oder Essig verwendet hast, musst du die Anlage danach besonders gründlich mit reinem Osmosewasser abspülen, damit keine Rückstände die Materialien angreifen. 

Wie startest du die gereinigte PV-Anlage neu?

Zum Abschluss führst du alle relevanten Prüfungen noch einmal durch: 

7. Prüfung und Wiederinbetriebnahme 

Nach getaner Putzarbeit führst du erneut eine Sichtprüfung durch: Hat die Reinigung Kabelverbindungen gelöst? Sind Kabelbinder gebrochen oder andere Schäden aufgetreten? Nach der Prüfung schaltest du die PV-Anlage wieder ein. 

8. Test, Test! 

Führe jetzt noch einmal dieselben Ertragstests wie in Schritt 3 durch. Wenn du die Anlage nachmittags gereinigt hast oder sie jetzt einen anderen Schattenwurf erlebt oder das Wetter sich verschlechtert, misst du den Ertrag am besten nochmal am Folgetag zur selben Uhrzeit wie die erste Messung. 

Wenn der Wechselrichter-Hersteller eine App zur Überwachung der Anlagenleistung hat, kannst du das möglicherweise direkt vom Büro aus erledigen. Manche Hersteller-Apps warnen außerdem beim Leistungsabfall auf Modulebene.

9. Nach der Reinigung ist vor der Reinigung 

Der letzte Schritt folgt am besten direkt nach der Reinigung: Plane mit deinen Kund*innen die nächste Anlagenbesichtigung und am besten direkt einen nächsten Reinigungstermin ein. 

Fazit & Zusammenfassung

Nur mit regelmäßiger Wartung entfaltet eine Solaranlage dauerhaft ihre volle Leistung. Die Reinigung durch Fachpersonal ist der erste und einfachste Wartungsschritt. Wir empfehlen, PV-Anlagen alle 2 Jahre zu reinigen. Eine regelmäßige Reinigung kann den PV-Ertrag über das Jahr um bis zu 5 % steigern.

Zusammengefasst 

  • Die Reinigung einer PV-Anlage ist der erste Schritt zum Repowering.
  • Reinigung steigert den Ertrag der Solaranlage um bis zu 5 %.
  • Wir empfehlen eine Reinigung alle 2 Jahre.
  • Die Anlage sollte ausschließlich von geschultem Installationspersonal gereinigt werden. 

Weiterführende Links: 

Das könnte dich auch interessieren
Benachrichtigungen werden geladen ...
Benachrichtigungen
    Unerwarteter Fehler.