Kurzschlussstrom
Der Kurzschlussstrom – oft mit SC abgekürzt – ist die maximale Stromstärke, die ein PV-Modul erzeugen kann, wenn seine elektrischen Anschlüsse direkt kurzgeschlossen werden (d. h. ohne Widerstand).
Er ist ein wichtiger Kennwert zur Auslegung von Wechselrichtern, Sicherungen, Leitungen und Ladereglern.
Wie wird der Kurzschlussstrom gemessen?
- Unter Standard-Testbedingungen (STC):
- Einstrahlung: 1000 W/m²
- Zelltemperatur: 25 °C
- Luftmasse: 1,5
- Das Modul wird dabei direkt „kurzgeschlossen“, und der maximal mögliche Stromfluss wird gemessen.
Wichtig: Der SC ist nicht der Betriebsstrom. Er tritt nur im theoretischen Kurzschlussfall auf.
Kurzschlussstrom vs. MPP-Strom MPP
Abkürzung | Bedeutung | Typischer Wertvergleich |
---|---|---|
SC | Strom bei direktem Kurzschluss | Höher |
MPP | Strom im optimalen Arbeitspunkt (MPP) | Etwas niedriger |
Der MPP liegt ca. 10-15 % unter dem SC.
Warum ist der Kurzschlussstrom wichtig?
- Sicherungsauslegung: Der SC ist Basis für die Dimensionierung der Sicherungen.
- Laderegler / Wechselrichter: Geräte müssen den Strom dauerhaft oder kurzzeitig aushalten.
- Kabeldimensionierung: Zu dünne Leitungen könnten überhitzen.
- Modul-Verschaltung: In Reihenschaltung addiert sich die Spannung, aber der Strom bleibt gleich – trotzdem wichtig bei Parallelverschaltung.
Kurzschluss ≠ gefährlich?
In PV-Anlagen ist ein Kurzschlussstrom nicht zwangsläufig gefährlich, aber:
- Er kann hohe Ströme erzeugen
- Funkenbildung bei Unterbrechung möglich
- Deshalb: Nur mit zugelassenem Schaltmaterial und Fachkenntnis arbeiten









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