Entladetiefe / Depth of Discharge
Die Entladetiefe (englisch: Depth of Discharge, abgekürzt: DoD) beschreibt, wie viel Prozent der Nennkapazität einer Batterie genutzt werden können, ohne die Lebensdauer zu verkürzen.
- 100 % DoD = vollständige Entladung (Tiefenentladung) → schädlich für die Batterie.
- Hersteller geben daher eine maximal empfohlene Entladetiefe an.
Typische Werte:
- Blei-Akkus: ca. 50 % DoD (also nur die Hälfte nutzbar)
- Lithium-Ionen-Akkus: bis zu 95 % DoD (fast vollständig nutzbar)
Beispiel für Entladetiefe (DoD)
Eine Batterie hat eine Speicherkapazität von 10 kWh.
Wenn davon 9,5 kWh nutzbar sind, entspricht das einer Entladetiefe von 95 %.
Zusammenhang zwischen Entladetiefe und Lebensdauer
Die DoD beeinflusst die Anzahl der Ladezyklen und damit die Lebensdauer der Batterie:
- Hohe DoD-Werte (z. B. 90–100 %): mehr nutzbare Energie, aber kürzere Lebensdauer.
- Niedrige DoD-Werte (z. B. 30–50 %): längere Lebensdauer, aber weniger nutzbare Energie.
Beispiel Lithium-Ionen-Akku:
- Bei 80 % DoD können oft über 6.000 Ladezyklen erreicht werden.
- Bei 100 % DoD sinkt die Zyklenzahl deutlich.
Was ist der Unterschied zwischen DoD und SoC?
DoD (Depth of Discharge / Entladetiefe) gibt an, wie viel Prozent der Batteriekapazität bereits entnommen wurden.
SoC (State of Charge / Ladezustand) zeigt dagegen, wie viel Prozent der Batteriekapazität noch verfügbar sind.
Beispiel:
- Batterie zu 30 % entladen → DoD = 30 %, SoC = 70 %
DoD im Einsatz von PV-Speichern
Gerade bei Photovoltaik-Speichern ist die Entladetiefe entscheidend:
- Sie bestimmt, wie viel Solarstrom wirklich gespeichert und genutzt werden kann.
- Lithium-Ionen-Speicher sind heute Standard, weil sie hohe DoD-Werte (bis 95 %) und lange Lebensdauern vereinen.
- Blei-Akkus sind günstiger, haben aber wegen niedrigerer DoD-Werte einen geringeren Wirkungsgrad und schnelleren Verschleiß.
Tipps für den optimalen Umgang mit der Entladetiefe
- Tiefentladungen vermeiden → sie schädigen jede Batterie.
- Empfohlene DoD-Werte des Herstellers einhalten.
- Batteriemanagementsysteme (BMS) nutzen → diese verhindern eine Über- oder Tiefentladung automatisch.
- Temperatur beachten → extreme Kälte oder Hitze verstärken die negativen Effekte einer tiefen Entladung.
Häufige Fragen (FAQ)
Die Batterie wird vollständig entladen (Tiefenentladung). Das kann zu dauerhaften Schäden führen.
Meist zwischen 80 % und 95 %, abhängig vom Batterietyp und Hersteller.
Ja, die Batterie hält deutlich länger, wenn sie nicht jedes Mal vollständig entladen wird.
Ein integriertes Batteriemanagementsystem (BMS), das die Batterie automatisch überwacht.








