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Überspannungsschutz-Pflicht für Solaranlagen ab dem 14.12.2018

überspannungsschutz-memodo
Photovoltaik-Wissen
Aktualisiert am 25. Juli 2025
5 Min. Lesezeit
Magdalena Forchhammer
Magdalena Forchhammer

Der Einbau eines Überspannungsschutzes in PV-Anlagen ist seit 01.10.2016 durch die VDE Normen 0100-443 und 0100-534 gefordert. Am 14.12.2018 endete die Übergangsfrist und die Normen sind seitdem verpflichtend. Die Pflicht gilt für PV-Neuanlagen ebenso wie für Umbauten und Erweiterungen von Solaranlagen. Damit du weißt, was zu tun ist, berät Memodo wie gewohnt bei der Planung und steht bei der Auswahl der richtigen Komponenten zur Seite.

Überspannungsschutz für die Solaranlage: Was bringt er?

Überspannungsschutz für eine Solaranlage samt Batteriespeicher bedeutet in erster Linie Sicherheit für die Investition. Damit sind nicht die oft verwechselten Fangstangen eines äußeren Blitzschutzes gemeint, die manche Häuser verunstalten. Wir sprechen von aktiven Bauteilen, die alle elektrischen Geräte im Haus inklusive der Photovoltaikanlage vor schädlichen Überspannungen schützen. Auch wenn ein Blitz nicht direkt einschlägt, können sich durch dessen Magnetfeld sehr hohe Spannungsspitzen einkoppeln. Die Elektronik in vielen Geräten inklusive den Wechselrichtern reagiert hier sehr empfindlich. Darum werden Schutzgeräte in alle Leitungen, die ins Gebäude kommen, eingesetzt. Dazu zählen vor allem die Solarkabel der PV-Module und der reguläre Anschluss des Stromnetzes. In Zeiten von Klimaerwärmung und zunehmenden Unwettern keine schlechte Idee für elektronische Geräte.

Phoenix Contact
Phoenix Contact Überspannungsschutz DC, Typ I+II, 2 MPP, SunClix

Deshalb überwiegt der Nutzen

Anhand der VDE Normen 0100-443 und 0100-543 ergeben sich die Vorgaben, wie der Überspannungsschutz seit dem 01.10.2016 umzusetzen ist. Zum 14.12.2018 lief die Übergangsfrist für die Einbaupflicht von Blitz-/ Überspannungsschutz aus. Seitdem müssen gemäß der VDE Normen 0100-443 und 0100-534 bei Neu- und Umbauten passende Ableiter verbaut werden. Für viele Installateur*innen ist das Thema Blitz- und Überspannungsschutz ein Buch mit 7 Siegeln. Seit Jahren sind wir bemüht, unseren Kund*innen die Vorteile eines Überspannungsschutzes näher zu bringen - vor allem bei den Investitionssummen von Speichersystemen sollte dieses Quäntchen Schutz schon drin sein. Gemessen an den Kosten für Solarmodule, Wechselrichter, Speichersystem und Installation machen die schützenden Bauteile nur einen Bruchteil aus. Der zusätzliche Installationsaufwand ist zudem auch sehr überschaubar. Der Nutzen (fast) unschätzbar. 

VDE Normen 0100-443 und 0100-534: Was steht drin?

Die beiden Normen regeln, wann ein Überspannungsschutz nötig ist und wie er ausgeführt werden muss. Bei Gebäuden mit äußerem Blitzschutz (Fangstangen am First und Ableitung an den Gebäudeecken) ist auch ein entsprechender innerer Blitzschutz (Blitzschutzpotentialausgleich) notwendig. Dieses Bauteil vom Typ I ist meist für den bestehenden Netzanschluss (AC) schon vorhanden. Bei der Installation einer PV-Anlage auf so einem Gebäude gibt es 2 Varianten bezüglich der Ableiter für die PV-Installation.

  • Entweder man hält mit dem Modulfeld und sämtlichen DC-Leitungen den Trennungsabstand (berechneter Schutzabstand gegen Überschlag des Blitzes) zu allen Bauteilen des äußeren Blitzschutzes ein. Dies ist baulich oft schwierig umzusetzen und das Modulfeld wird zwingend recht klein. Hier wäre auf der DC-Seite pro MPP ein Ableiter vom Typ II gefordert und ein Typ II-Ableiter für den AC-Anschluss des Wechelrichters.
  • Oder man integriert das Modulfeld in den äußeren Blitzschutz und kann den Trennungsabstand für die Modulbelegung komplett vernachlässigen. Hierbei muss das Montagesystem an allen Ecken und Kreuzungspunkten mit den Ableiterdrähten verbunden werden. Im Falle eines Blitzeinschlages liegt auf allen Modulen samt Kabeln direktes Blitzpotential an, dies birgt natürlich auch ein erhöhtes Schadensrisiko (inkl. Brandgefahr). Um Schäden am Wechselrichter und an der Hauselektrik zu vermeiden muss hier am Gebäudeeintritt der DC-Leitungen ein Ableiter vom Typ I pro MPP gesetzt werden, auf der AC-Seite des Wechselrichters ebenso ein Typ I Ableiter. Durch die unbegrenzte Dachbelegung ist dies die m häufigsten umgesetzte Variante.

Bei Gebäuden ohne äußeren Blitzschutz sind gemäß VDE 0185-305-3, Beiblatt 5 und TS 50539-12 (keinerlei Fangstangen, meist Privathäuser) sowohl auf der Netzseite (AC) als auch auf der PV-Seite (DC) Ableiter vom Typ II pro MPP Tracker empfohlen. Ist am Netzanschluss bei Bestandsanlagen noch kein Überspannungsableiter Typ 2 verbaut, ist dieser gemäß VDE 0100-443 bei Umbau nachzurüsten (Pflicht). Um Dir und Deinem Kunden im Schadensfall unnötigen Ärger und Stress zu ersparen sprechen wir uns klar für die Empfehlung der TS 50539-12 (Schutz der DC Seite bei Gebäuden ohne äußeren Blitzschutz) aus.

Planungssicherheit mit Memodo

Und genau wie bei allen anderen Fragen zu Vorschriften, Technik und natürlich Produkten stehen wir helfend zur Seite. Wie so oft wirst du feststellen, dass es kein Hexenwerk und durchaus machbar ist. Ebenso leicht werden deine Kunden mit diesen Argumenten zu überzeugen sein ein paar hundert Euro extra für den Schutz Ihres gesamten Hauses samt neuer PV-Anlage zu investieren. Und du als Installateur erfüllst deine Verpflichtung als professioneller Fachhandwerker. Stöbere hier in unserem gesamten Überspannungsschutz-Sortiment.

Zusammengefasst

  • Seit Ende 2018 sind die VDE Normen 0100-443 und 0100-534 verpflichtend
  • Ein Überspannungsschutz für Neuanlagen und Nachrüstungen ist vorgeschrieben
  • Vorteile wie Sicherheit und Investitionsschutz überwiegen die vergleichsweise geringen Kosten

 

Weitere Informationen
Webseite des VDE

Foto: Federico Rosano

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