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Mehrfachnutzung im Visier: ein PV-Projekt im Hirschgehege

PV-Projekt im Hirschgehege
Aktualisiert am 27. Mai 2021
4 Min. Lesezeit
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Tamara Dettling

PV, Hirsche und Schattengewächse: Bei Berlin entsteht gerade ein PV-Projekt, das nicht nur Strom bringt, sondern auch der Landwirtschaft und Umwelt nutzt. Wir zeigen dir, was im PV-Projekt im Hirschgehege steckt und liefern Interessantes zur Projektplanung.

In einem Hirschgehege in Finowfurt bei Berlin wird aktuell eine PV-Anlage gebaut. Die Module liegen auf einer Lagerhalle, aber auch auf einer carportähnlichen Unterkonstruktion mit 2 Metern Höhe, die gleichzeitig als Unterstand für die Tiere funktioniert. Zur Anlage gehören bald 900 Solarmodule mit je 370 W und 3 Gewerbe-Wechselrichter. Der Unterstand wurde aus Holz gezimmert. Darauf sitzen dann die Unterkonstruktion und die Module. Insgesamt sollen es 7 Unterstände werden.

Der Startschuss für das PV-Projekt im Hirschgehege

2015 kaufte Gunnar Krechlok, der gleichzeitig das Elektrounternehmen Krechlok Elektrosysteme führt, das Gelände. Schon der Vorbesitzer Bernhard Niederstraßer hielt Damwild, das hier auch nach dem Verkauf weiter grasen sollte. An den benachbarten PV-Park wollte Bernhard Niederstraßer die Fläche nicht geben, da ihm das Wohl der Tiere sehr wichtig war. Aktuell tummeln sich auf 4,8 Hektar 14 Damwild und 3 Rotwild.

Vor zwei Jahren stiegen die Elektrosysteme Krechlok ins PV-Geschäft ein. Als dann 2020 das Dach der Lagerhalle im Gehege erneuert werden musste, fiel der Startschuss für das PV-Projekt im Hirschgehege. Da gleichzeitig noch Unterstände für die Tiere und das Futter hersollten, kam die Idee auf, beides zu kombinieren. Dazu wollte der Inhaber auf der Fläche noch Schattengewächse pflanzen, um den Boden weiter zu nutzen und die Pflanzenvielfalt zu fördern.

Ein Projekt und viele Behördengänge

Nachdem die Idee geboren war, musste der Inhaber zuerst die Anforderungen für das Projekt, die Netzverträglichkeit und den Anschluss an die Trafostation mit dem Netzbetreiber klären. Neu für den Installateur war, dass das Kabel bis in die Trafostation selbst verlegt und auch eine Zähleranschlussseite für die Anlage im Umkreis von 10 Metern zum Trafo gestellt werden musste. Dann ging es für die Krechlok Elektrosysteme weiter zur Straßenmeisterei, zum Bauamt für die Anschlusssäule, zum Landwirtschaftsamt, und zu Ämtern in Finowfurt und Eberswalde.

Insgesamt mussten viele Nachweise her und ein landwirtschaftlicher Betrieb angemeldet werden. Eine Anlage dieser Größe ist normalerweise eine klassische PV-Freiflächenanlage, die Sachlage damit klar und der Prozess definiert. Das Krechlok-Projekt ist neu und anders, mehr Bürokratie-Aufwand war eine Folge, die aber nicht abgeschreckt hat. Auch ohne Förderprogramme setzt Gunnar Krechlok das Projekt um.

Im Einklang mit Tieren und Pflanzen

Beim PV-Projekt im Hirschgehege steht die Mehrfachnutzung der Fläche im Vordergrund, im Einklang und mit dem Schutz der Umwelt. „Wir wollen uns für grüne Energie einsetzen, auch größere Anlagen sollten die Umwelt schonen, die Nutzfläche unbedingt erhalten oder sogar noch ausbauen. Dafür soll unser Projekt ein Leuchtturm sein, klassische PV-Freiflächenanlagen erreichen das unserer Meinung nach weniger“, so Gunnar Krechlok.

Wenn die PV-Anlage im Hirschgehege fertig ist, soll sie einen Ertrag von etwa 342 MWh pro Jahr liefern, die voll ins Netz fließen sollen. In 1-2 Monaten soll die komplette Anlage in Betrieb gehen. Der Vertrag mit dem Netzbetreiber wurde für 20 Jahre geschlossen. Das Projekt spart 175 Tonnen CO₂ pro Jahr und ist das erste größere PV-Projekt der Krechlok Elektrosysteme.

Das Unternehmen ist vom klassischen Elektrounternehmen in die PV gewachsen. Bisher waren sie hauptsächlich im Residential-Bereich unterwegs und installierten letztes Jahr über 20 PV-Anlagen. Die PV-Sparte des Unternehmens mit jetzt 15 Mitarbeitern gibt es seit 2 Jahren. Stromspeicher und Ladestationen werden angeboten und verbaut, mittlerweile ein Spezialgebiet der Krechloks.

Zusammengefasst

  • Bei Berlin entsteht gerade ein PV-Projekt in einem Hirschgehege. Die Module sitzen auf einer Lagerhalle und auf selbst konstruierten Holz-Unterständen. Die Mehrfachnutzung der Fläche für PV, Tiere und Pflanzen steht hier im Fokus
  • Die Planung und Genehmigung des Projekts war für die Krechlok Elektrosysteme aufwendig. Das Projekt war für den Installateur und die Behörden vor Ort neu.
  • Insgesamt wurden bisher 900 Module mit 370 W und 3 Gewerbe-Wechselrichter verbaut. Der Ertrag soll direkt ins Netz fließen.

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